Der Förderverein des Berufskollegs der Marienschule bietet in Kooperation mit dem Montessori Verein Soest e.V. und der gemeinnützigen Fördergesellschaft Kinder der Zukunft mbH zum zweiten Mal zum Schuljahr 2024/25 einen Montessori Diplomlehrgang an. Der Lehrgang kann berufs- bzw. ausbildungsbegleitend absolviert werde, dauert 2 1/2 Jahre und endet mit einer Prüfung der Deutschen Montessori Vereinigung.
Qualifizierte und langjährig praxiserfahrene Dozent*innen führen in Theorie und Gebrauch des Montessori-Materials ein.
Der Lehrgang umfasst 300 Unterrichtsstunden erfolgt nach den Ausbildungsrichtlinien der Montessori Vereinigung. Er findet ca. ein Mal im Monat zweitägig im Block statt, jeweils Freitagspätnachnmittag bis Abend und Samstagmorgen bis Nachmittag.
Die Kursgebühren betragen 1.850,- €, zahlbar in Monatsraten, vierteljährlich oder vollständig vorab.
Der Förderverein des Berufskollegs möchte Schüler*innen und Schüler ermutigen, den Lehrgang zu absolvieren und bietet auf Anfrage zahlreiche Möglichkeiten der individuellen finanziellen Unterstützung.
Die Montessor-Pädagogik wurde Anfang des 20 Jahrhunderts von der italienischen Ärztin Maria Montessori begründet. Sie betreute Kinder, die in einem Waisenhaus in Rom verwahrt wurden. Es gelang ihr, diese Kinder, die die Gesellschaft längst "abgeschrieben" hatte, mit ihrer Methode für das Lernen zu begeistern: mit Wertschätzung und mit aufmerksamen Blick auf die individuelle Persönlichkeit eines jeden Kindes. Sie revolutionierte den klassischen "Unterricht" und versuchte, den Lernprozess aus dem Blickwinkel der Kinder und aus deren Interessen und Vorlieben zu verstehen. Das Kind steht daher bei Montessori im Vordergrund, die Lehrkraft wird zur weitsichtigen Begleitung - eine Aufgabe, die sowohl anspruchsvoll aber auch erfüllend sein kann. Mit dem von Montessori eigens entwickelten Lehrmaterial können Kinder umfassend in Mathematik, Sprachen, Naturwissenschaft oder Ästhetik eingeführt werden, es vermag, eine Brücke zwischen "Theorie und Praxis" zu schlagen und ermöglicht den Kindern ihren ganz eigenständigen Lenrprozess.
Maria Montessori erzielte mit dieser von ihr entwickelten Pädagogik herausragende Erfolge, sie bereiste beinahe die gesamte Welt und hielt Vorträge über ihre Beobachtungen. In den Folgejahren etablierte sich ihr Ansatz in zahlreichen Ländern, beispielweise in den Niederlanden existieren heute sogar staatliche Montessori-Schulen.
Kindertagesstätten heißen bei Montessori "Kinderhäuser". Damit ist nicht etwa die Miniaturausgabe eines Hauses im Sinne eines Puppenhauses gemeint, sondern ein Ort, der den Kindern "gehört" und sich vollständig auf sie ausrichtet. Im Kinderhaus gibt es beispielsweise keine Puppenküche, sondern eine funktionierende Küche, die auf die Körpergröße der Kinder angepasst wurde. In ihr lernen die Kinder den Umgang mit Lebensmitteln, aber auch mit Messer und Kochstelle - sie probieren sich aus.
Das Kinderhaus ist noch vor der Grundschule wichtigste Instanz in der Montessori-Pädagogik, denn hier eröffnen sich bei jedem Kind individuell und zu einem anderen Zeitpunkt die ersten "sensiblen Phasen", in denen sie sich für den Erwerb von Sprache, Schrift, Mathematik und Naturwissenschaft interessieren. Gelingt es den Erzieher*innen, diese sensiblen Phasen zu erkennen und können sie daraus entsprechende Angebote unterbreiten (meist mit dem Montessori-Material), ist für den Bildungsprozess des Kindes ein erster wesentlicher Schritt getan.
Doch zu allererst ist es die wertschätzende Haltung einem jeden Kind gegenüber, die die Montessori-Pädagogik auszeichnet. Kinder sind "Baumeister ihrer selbst", sie müssen nicht mit Wissen gefüllt werden, sie saugen es auf wie ein Schwamm. Dabei heraus kommen eigenständige Persönlichkeiten mit beeindruckenden Fähigkeiten, die "einfach so" in den Kindern stecken und deren Entwicklung lediglich qualifiziert begleitet werden muss.
Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin, ebenso Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg und Microsoft-Eigner Bill Gates besuchten Montessori-Einrichtungen. Auch der Maler Friedrich Hundertwasser war Schüler einer Montessori-Schule. Alle eint ihre bahnbrechende Kreativität, mit der sie der Welt gezeigt haben, dass der konventionelle Weg nicht immer der erfolgversprechendste ist.
Die Montessori-Ausbildung ist also ein echtes Abenteuer, das Eintauchen in eine neue Welt, die gerade in der heutigen Zeit wesentlich mehr Anknüpfungspunkte bietet, als vielerorts angenommen wird. Erzieher*in und Lernbegleiter*in können durch sie nur profitieren - und mit diesem Wissen Kindern und Heranwachsenden die Cahnce zu einem selbstbestimmten und kreativen Lernprozess eröffnen.
Interessenten können über dieses Formular verbindlich die Anmeldeunterlagen für den Diplom-Lehrgang 2024 anfordern.